Mehr Tempo beim Klimaschutz

save energySeit vielen Jahren ist bekannt, dass eine Energiewende hin zu einer Vollversorgung mit erneuerbaren Energien bei deutlich sparsamerem und effizienterem Umgang mit Energie im Kampf gegen den Klimawandel alternativlos ist. Dass erst eine Energiekrise sowie stark steigende Energiepreise Kommunen in „Wallung“ versetzen ist bedauerlich. Auch wenn wir jeden klimapolitisch sinnvollen Schritt begrüßen, holen uns nun die Versäumnisse der Vergangenheit ein.

So hatte die Ratsfraktion DIE LINKE u.a. bereits im Jahr 2015 beantragt, dass die Stadt Wülfrath sich an dem Pilotprojekt „SmartSchool-System“ beteiligen solle und intelligente Heizungssteuersysteme an den Schulen installiert. Mittels dieser Technik wäre es möglich Energieverbrauch und -kosten um 15 bis 20 Prozent zu senken. Da keine baulichen Eingriffe am Gebäude erforderlich sind, wäre eine Umrüstung in kürzester Zeit realisierbar gewesen. Schulen in NRW haben die Praxistauglichkeit sowie Einsparpotenziale des Systems bestätigt. Bei einem Test in einer Kita konnte der Verbrauch sogar um rund 30 Prozent verringert werden. Da der Energiebedarf für die Raumheizung in Schulen mehr als 50 Prozent des gesamten Energiebedarfs ausmacht, rechnet sich eine Investition in dieses System nicht nur finanziell, sondern trägt auch zum Klimaschutz bei.

Auch auf Kreisebene hatte die damalige Kreistagsfraktion DIE LINKE immer wieder zahlreiche Anträge zur Senkung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen eingebracht. 2020 wurde der Prüfauftrag zur Nutzung der Computer-Abwärme mit den vorhandenen Energiesystemen (Heizung/Kühlung, Umwandlung in elektrische Energie und Einspeisung ins interne Stromnetz) „vom Tisch gewischt“. In Braunschweig kommt diese Technik seit 2018 in einem Wohngebiet zum Tragen. Und in einem Bank-Hochhaus in Frankfurt, welches mit diesem System nachgerüstet wurde, addieren sich die hier eingesparten Kühlkosten im Rechenzentrum und eingesparten Heizkosten in den Büroräumen auf rund 160.00 Euro jährlich. Allein mit dieser Technik sowie der Installation von intelligenten Heizungssteuersystemen an den kreiseigenen Schulen hätte der Kreis vorausschauend gehandelt, der Umwelt einen Gefallen getan und die Kommunen finanziell partizipieren lassen.

Wer „vorausschauend fährt, fährt einfach besser“. Schade, dass Kreis und Rat seinerzeit falsch abgebogen sind. Bleibt zu hoffen, dass nun mehr Tempo in puncto Klimaschutz aufgenommen wird. Auch, wenn der Anlass hierzu alles andere als erfreulich ist.

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